Implementierung des interprofessionellen Delirmanagements und Rollenentwicklung einer Advanced Practice Nurse
Standort:
Universitätsklinikum Essen
Setting:
Krankenhaus der Maximalversorgung, Intensiv-/IMC-Bereiche (ausgenommen Pädiatrie); perspektivisch klinikweite Ausrollung in allen stationären Bereichen
Zeitraum:
2017 - heute
Status:
Implementiert
Schwerpunkt und Inhalt des Projektes:
- Implementierung nach internem Konzept gemäß des A-F-Bundle (Society of Critical Care Medicine) sowie der S3-Leitlinie Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin (im Speziellen Implementierung von Assessments, sukzessive Maßnahmenimplementierung und Beratung von Patient*innen und Angehörigen)
- Rollenentwicklung der Advanced Practice Nurse (APN) für Delirmanagement gemäß des PEPPA-Frameworks (Bryant-Lukosius & Dicenso 2004)
- Interprofessionelle Zusammenarbeit
- Stationsindividuelle, passgenaue Ausgestaltung der Maßnahmen
- Schulung der Mitarbeiter*innen des interprofessionellen Teams
- Benannte Multiplikator*innen (pflegerisch und ärztlich) für das Delirmanagement der jeweiligen Station
Wenn das Projekt bereits implementiert wurde: Wie ist dies erfolgt?
- Zunächst Pilotierung auf zwei Intensivstationen, konzeptgeleitete Ausrollung auf drei weitere Intensivstationen, dann Start der Rollenentwicklung der Advanced Practice Nurse
- Multiplikator*innen als Vermittler*innen zwischen APN, Führungsebenen und dem interprofessionellen Team
Wenn das Projekt evaluiert wurde: Wie und wann ist dies erfolgt? Welche Outcomes werden benannt?
- Prävalenzerhebung in der Pilotierung
- Regelmäßige Evaluationen im Rahmen der Rollenentwicklung der APN
Maßnahmen der Nachhaltigkeit (Zukunftsfähigkeit)
- Interprofessionelle Schulung für pflegerischen, ärztlichen und physiotherapeutischen Dienst an der Bildungsakademie des Universitätsklinikums Essen
o Zweistündiger Grundkurs
o Ganztägiger Multiplikatorenkurs
- Stationsinterne Multiplikator*innentreffen sowie stationsübergreifende Austauschtreffen
- Regelmäßige Aktualisierung der Standards, Evaluation und Weiterentwicklung von delirspezifischen Hilfsmitteln
- Enge Begleitung durch die APN und die Stabsstelle Entwicklung und Forschung Pflege der Pflegedirektion
- Geplante Ausrollung in allen stationären Bereichen des Universitätsklinikums Essen
Gibt es Lessons Learned?
- Um eine erfolgreiche Implementierung zu gewährleisten, muss das Delirmanagement interprofessionell durchgeführt und durch die Führungsebenen unterstützt werden.
- Die höchste Priorität liegt in der Sensibilisierung des interprofessionellen Teams für die hohe Relevanz des Delirmanagements.
- Die Implementierung von Delirmanagement bedeutet einen Wandel für den stationären Arbeitsalltag, wobei die Maßnahmen stationsindividuell und passgenau sein müssen.